Pressebericht vom 24.02.2016

PK Herten 24.02.16_jiVon der Cross-DM zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro

24.02.2016

1188 Läuferinnen und Läufer aus 331 Vereinen, die insgesamt 1253 Meldungen abgegeben haben, werden am 5. März 2016 bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Herten starten. Das sind 200 mehr als bei den letztjährigen Titelkämpfen im bayerischen Markt Indersdorf.
„Die zentrale Lage Hertens spielt da eine wichtige Rolle,“ nannte FLVW Vize-Präsident „Leichtathletik“, Hans Schulz, bei einer Pressekonferenz in Herten einen entscheidenden Grund für den großen Zuspruch. Hinzu kommt, dass sich die Leichtathletik Spielvereinigung Herten e.V. in den letzten Jahren bei ihren Crossläufen immer als versierter Gastgeber präsentierte und daher alle gerne nach Herten kommen. „Nach den glanzvoll verlaufenen deutschen Jugendmeisterschaften in Dortmund setzen wir nun das Sahnehäubchen in Herten. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen, die in Dortmund dabei waren, sind auch am 5. März im Einsatz. Das ist ein großer Vorteil,“ betonte Hans Schulz.
Der Vorsitzende der Leichtathletik Spielvereinigung Herten e.V., Helmut Gronau, berichtete, dass alle Vorbereitungen für die Meisterschaften so gut wie abgeschlossen sind. „Was jetzt noch einmal eine Bewährungsprobe für uns ist, ist der Aufbau, aber auch das werden wir mit unserem Team schaffen. Wir werden den Läuferinnen und Läufern eine faire und schnelle Strecke bieten, die sehr zuschauerfreundlich ist. Wir werden u.a. eine Zuschauerinsel aufbauen, sodass jeder die Rennen hautnah mitverfolgen kann,“ kündigte Helmut Gronau an.
NRW-Lauf-Trainer Leo Monz-Dietz betrachtet den Crosslauf als wichtiges Vorbereitungselement für den Sommer. „Der Cross schult den Rhythmuswechsel, die Robustheit und die Kraftausdauer. Auch das Immunsystem wird dadurch gestärkt.
Leider hat bei uns der Crosslauf nicht die gleiche Tradition wie beispielsweise in Belgien, aber in Herten wird sicherlich eine große Begeisterung herrschen,“ zeigt sich Leo Monz-Dietz zuversichtlich.

Cross oder Halle – die Läuferinnen und Läufer haben in diesen Wochen die Qual der Wahl. Einige von ihnen nehmen beide Angebote mit. Andere konzentrieren sich nur auf den Cross.
Zur letzten Gruppe zählt u.a. Richard Ringer (VFB LC Friedrichshafen), der bereits 2013 und 2014 Deutscher Crossmeister war. Der 27-jährige Langstreckler suchte 2015 seine Chance in der Halle und belegte bei den Hallen-Europameisterschaften in Prag einen respektablen fünften Rang in 7:48,44 Minuten. Im Olympiajahr konzentriert sich der Langstreckenspezialist, der beruflich als Controller arbeitet, wieder auf den Cross.
Bei den Titelkämpfen in Herten ist Richard Ringer klarer Favorit auf der Langstrecke über 10400m. Der zweifache deutsche Crossmeister erzielte im vergangenen Jahr ausgezeichnete 13:10,94 Minuten über 5000m und belegte bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking den 14. Rang. Es war das erste Mal seit 1997, dass ein DLV-Läufer sich für das 5000m-Finale qualifizieren konnte.
„Durch seinen 14. Platz in Peking und seine letztjährige 5000m-Zeit von 13:10,94 Minuten, mit der er deutlich unter der Olympianorm von 13:25 Minuten blieb, hat er sich schon für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro empfohlen. Er muss im Vorfeld der Spiele nur noch einen entsprechenden Leistungsnachweis erbringen,“ unterstreicht DLV-Disziplintrainer Lang- und Mittelstrecke, Jens Boyde (Obersulm-Willsbach).
Ejob Solumun (SG Wenden), der im Vorjahr als Vierter eine Medaille lediglich um eine Sekunde verpasste, hat wiederum gute Chancen auf einen Platz im Vorderfeld. Recht weit vorn landen kann auch Thorben Dietz (LG Dorsten), der wie Ejob Solumun den Parcours im Backumer Tal bestens kennt. „Ich freue riesig auf diese Crossmeisterschaften , denn ich habe in Herten ein Heimspiel. Ich bin dort schon als 13-Jähriger bei Kreismeisterschaften gelaufen. Meine gesamten Vorbereitungen habe ich auf den 5. März abgestimmt. Hinter Richard Ringer, der klarer Favorit ist, eröffnet such ein weites Feld. Ich bin super durch den bisherigen Winter gekommen. Wenn für mich alles nach Plan läuft, kann ich unter die Top-Ten kommen,“ zeigt sich Thorben Dietz optimistisch. Zurzeit kann sich der letztjährige westfälische Crossmeister ganz auf den Sport konzentrieren, denn er hat vor kurzem als Lehrer sein zweites Staatsexamen bestanden.
In der Mannschaftswertung deutet alles auf eine erfolgreiche Titelverteidigung der SG Wenden hin.

Spannende Entscheidung auf der Mittelstrecke

Auf der Männer-Mittelstrecke über 4500m kommt zu einem interessanten Duell zwischen Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) und Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald).
Florian Orth, der 2014 in Löningen schon einmal deutscher Crossmeister auf der Mittelstrecke war, verfügt über eine hohe Grundschnelligkeit. Dies drückt sich auch durch seine 1500m-Zeit von 3:34,54 Minuten aus. Aber auch auf den längeren Strecken versteht der Student der Zahnmedizin sein Metier, denn er ist die 3000m schon 7:44,65 Minuten und die 5000m in 13:29,63 Minuten gelaufen.
Timo Benitz, der sich 2014 in den Blickpunkt schob, als er bei der Team-EM in Braunschweig die 1500m gewann, ist ebenfalls pfeilschnell, denn er steht auf dieser Distanz mit einer Bestzeit von 3:34,94 Minuten zu Buche.
Im Lauf der Frauen über 5900m fehlt Titelverteidigerin Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg), die sich gerade von einer Fußverletzung wieder erholt. In dem völlig offenen Rennen können mindestens zehn Läuferinnen „Gold“ gewinnen.

Alina Reh steht bei der weiblichen Jugend U 20 im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der weiblichen Jugend U 20 4500m steht Alina Reh. Die „Jugend-Leichtathletin des Jahres 2015“ holte 2015 bei der U20-EM im schwedischen Eskilstuna die Titel über 3000m und 5000m. Bei den deutschen Meisterschaften der Erwachsenen in Nürnberg gewann sie den 5000m-Titel bei den Frauen in der neuen deutschen U-20-Rekordzeit von 15:51,48 Minuten
Die 1,73m-große und 53kg-leichte Langstrecklerin ist Titelverteidiger bei der weiblichen Jugend U 20.
Im Lauf der männlichen Jugend U23 über 8300m strebt Amanal Petros (SV Brackwede) seinen dritten deutschen Cross-Titel an.
Bei der männlichen Jugend U20 möchte Marc Tortell (TV Reindel) zwei Wochen nach seinem 3000m-Titelgewinn in der Halle (8:40,66 Min.) auch im Crosslauf erfolgreich sein. Allerdings können ihm Lukas Abele (SSC- Hanau-Rodenbach) und Marvin Heinrich (Neukölnner SF) einen Strich durch die Rechnung machen.
In der Mannschaftswertung strebt die LG Dorsten, die in der Klasse U 18 2013 Dritte, 2014 Erste und 2015 in der Klasse U 20 Vierte war, eine Medaille an. Vom Dorstener Trio hat in der Einzelwertung hat Julius Scherr die besten Chancen. Der hoffnungsvolle Langstreckler, der zuletzt bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund im 3000m-Lauf einen respektablen siebten Rang in 8:56,80 Minuten belegte, blickt den Titelkämpfen in Herten recht optimistisch entgegen. „Da die Strecke in Herten recht schnell ist, kann ich sie gut mit meiner Teilnahme an den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften verbinden. Unsere Mannschaft wird bestens vorbereitet am 5. März an den Start gehen,“ betonte Julius Scherr.
Coach Leo Monz-Dietz bittet seine Schützlinge am kommenden Samstag extra zu einem Sondertraining auf der Hertener Cross-Strecke.

Veranstaltung beginnt um 9.15

Die Veranstaltung beginnt am 5. März bereits um 9.15 Uhr mit den Rahmen-Wettbewerben. Der Startschuss für die Männer-Langstrecke über 10400m fällt um 16.00 Uhr.

Text: Peter Middel

Bildzeile:

Helmut Gronau, Thorben Dietz, Anja Bergermann, Julius Scherr, Aline Richer, Leo Monz-Dietz und Hans Schulz freuen sich auf die Crossmeisterschaften in Herten.
Foto: Peter Middel